Uckermark

Neues Hospiz in Prenzlau: Ein Lebensort für Schwerkranke entsteht!

Im Osten Deutschlands wird ein neues evangelisches Hospiz in Prenzlau entstehen. Dieses Bauvorhaben soll innerhalb der nächsten 18 Monate realisiert werden und ist eng mit den Wünschen des verstorbenen langjährigen Stadtbrandmeisters von Prenzlau, Sven (Katze) Wolf, verbunden. Wolf, der am 9. Januar 2024 im Alter von 62 Jahren starb, hatte sich gewünscht, in einem stationären Hospiz zu sterben.

Das Hospiz wird in der Karl-Marx-Straße/Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen und die Grundsteinlegung ist für den 5. Mai 2024 geplant. Geplant von Feddersen Architekten wird es aus drei miteinander verbundenen Gebäuden bestehen. Es sind 30 Quadratmeter große Zimmer mit Terrassen für insgesamt zwölf schwer kranke und sterbende Menschen vorgesehen. Pfarrer Matthias Blume hebt hervor, dass die Gäste im Hospiz nicht als Patienten, sondern als Gäste betrachtet werden sollen, um einen Lebensort zu schaffen, der Selbstbestimmung und Lebensqualität fördert.

Details zum Bau und Finanzierung

Das Grundstück wurde von der Wohnbau GmbH Prenzlau zur Verfügung gestellt und die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 5,9 Millionen Euro. Davon werden 2,1 Millionen Euro über einen KfW-Kredit finanziert. Ein höherer Kostensatz wurde mit den Kranken- und Pflegekassen vereinbart, jedoch fehlen aktuell noch 50.000 Euro. Die Unterstützung von der Stadt Prenzlau und dem Landkreis Uckermark ist ebenfalls von großer Bedeutung.

Der Hospizverein Uckermark, der bereits seit 1995 Initiativen zur Hospizarbeit veranstaltet, betont die zunehmende Enttabuisierung des Sterbens und die Entwicklung einer Abschiedskultur. Es wird angestrebt, dass die ersten Gäste voraussichtlich 2026 im Hospiz willkommen geheißen werden. Der Aufenthalt im Hospiz ist kostenfrei; jedoch müssen 5% der Kosten durch Spenden finanziert werden, wobei das Angebot für alle Menschen unabhängig von Konfession, Alter, Vermögen oder Wohnort offen ist. Ein ärztliches Hospizgutachten ist Voraussetzung für den Aufenthalt.

Im Rahmen des Hospiz- und Palliativnetzwerks Uckermark wird außerdem betont, dass jeder schwerstkranke und sterbende Mensch ein Recht auf umfassende medizinische, pflegerische, psychosoziale und spirituelle Betreuung hat. Die Betreuung wird sowohl durch haupt- als auch ehrenamtlich Tätige angeboten, wobei Angehörige und nahestehende Personen in den Prozess einbezogen und unterstützt werden. Ziel ist es, eine vernetzte und bedarfsgerechte Versorgung für Menschen jeden Alters und mit verschiedenen Erkrankungen in der Uckermark zu gewährleisten, wie auf der Webseite der Stadt Templin ausgeführt wird.