
Der Turn- und Sportverein (TSV) St. Magnus, gegründet im Jahr 1897 und mit rund 500 Mitgliedern, steht vor einer ungewissen Zukunft. Der Verein sieht sich in einem Konflikt mit dem Grundstücksbesitzer über die Nutzung der Sporthalle an der Adresse Auf dem Hohen Ufer 124. Der Vermieter fordert eine monatliche Miete von 5000 Euro, die die finanziellen Möglichkeiten des Vereins übersteigt. Der Eigentümer plant, das Hauptgebäude in eine Pizzeria umzubauen, hat jedoch auf Nachfrage keinen Bauantrag bestätigt, wie [Weser Kurier](https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-burglesum/tsv-st-magnus-droht-weiterhin-verlust-seiner-sporthalle-doc807vbi0indg2ecjkihp) berichtet.
In Bezug auf die Situation hat Yannoh Mügge, stellvertretender Pressesprecher der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, angegeben, dass kein formeller Bauantrag oder eine Bauvoranfrage für die Pizzeria vorliegt. Der TSV St. Magnus hat seine Büro- und Verwaltungsräume mittlerweile verlassen und einen neuen Standort gefunden. Dirk Schmidtmann, der Vereinsvorsitzende, unterstreicht die große Bedeutung der Sporthalle für die Zukunft des Vereins.
Mietstreitigkeiten und deren Auswirkungen
Kompromissgespräche mit dem Vermieter blieben bislang erfolglos, und eine Räumungsklage wurde bereits eingereicht. Der TSV zahlte zunächst 1340 Euro monatlich für die Hallennutzung, sieht sich jedoch nun nicht in der Lage, die geforderte Miete von 5000 Euro zu tragen. Der Vermieter versucht außerdem, die Hallennutzung durch den Einbau neuer Türschlösser zu unterbinden, was jedoch per Gerichtsbeschluss untersagt wurde. Das Sportamt Bremen ist über die prekäre Lage des TSV St. Magnus informiert und hat mehrere Gespräche mit den Beteiligten geführt, allerdings ohne Lösung, wie [Headtopics](https://headtopics.com/de/tsv-st-magnus-ungewisse-zukunft-durch-mietstreitigkeiten-53314811) feststellt.
Canan Sevil, stellvertretende Pressesprecherin beim Senator für Inneres und Sport, äußert Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit, einen angemessenen Ersatz für die Sporthalle zu finden. Eine Grünfläche auf dem Grundstück wurde bereits umgepflügt, zwei Bäume gefällt und Buschwerk beseitigt, was darauf hindeutet, dass möglicherweise ein Parkplatz für die Pizzeria angelegt werden soll. Florian Boehlke, der Ortsamtsleiter von Burglesum, äußert ebenfalls seine Zweifel an der Eröffnung der Pizzeria aufgrund fehlender Parkplätze.
Der TSV hat einem maximalen Mietangebot von 2500 Euro für die Hallennutzung gemacht und benötigt zusätzlich einen jährlichen Mietzuschuss von 10.000 Euro vom Sportamt. Der Vereinsvorsitzende Dirk Schmidtmann ist jedoch pessimistisch hinsichtlich einer realistischen Zukunftsperspektive. Der Sportbetrieb des Vereins läuft gegenwärtig unverändert weiter, doch die Situation bleibt angespannt, da es keine geeignete Alternative zu dem seit 70 Jahren genutzten Standort gibt. Alle Hallen in der Umgebung sind bereits ausgebucht. Im schlimmsten Fall könnte der Verein ohne eine Sportstätte seine satzungsgemäßen Zwecke nicht mehr erfüllen, was sogar zu einer Auflösung und Streichung aus dem Vereinsregister führen könnte.