
Vier Studenten aus Dresden haben sich auf ein außergewöhnliches Abenteuer begeben und sind mit ihrem Trabant 601 bis zum Polarkreis gefahren. Die Gruppe besteht aus Hannes, Carlotta, Josie und Jannik und plant in den Semesterferien des Frühjahrs 2025, ihre nächste große Reise zu unternehmen. Ihr Trabant, Baujahr 1989, hat 26 PS und eine Laufleistung von 60.000 Kilometern. Er wurde vor zwei Jahren für 1600 Euro über Kleinanzeigen erworben und hat bereits eine erste große Fahrt nach Rom hinter sich, nach der der Motor ausgewechselt werden musste. Unterstützung fanden sie dabei in dem Buch „Wie helfe ich mir selbst“.
Die Abenteuerreise begann Mitte Februar 2025. Die Studenten bemerkten schnell, dass der Trabant überraschend viel Platz für Gepäck und Lebensmittel bot. Die erste Dekade ihrer Reise führte sie nach Lübeck, wo sie mit einem Zündleitungsproblem konfrontiert wurden. Dieses Problem konnten sie provisorisch mit Alufolie, Klebeband und Kabelbinder beheben. Die nächste Etappe führte sie mit der Fähre von Hirtshals in Dänemark nach Kristiansand in Norwegen, wo sie bei einer Gastfamilie in der Nähe von Oslo unterkamen.
Reise bis zum Polarkreis
In der Folge entschied die Gruppe, bis zum Polarkreis weiterzufahren. Der Polarkreis markiert die Grenze zur Arktis, wo die Sonne einmal im Jahr nicht aufgeht und nicht untergeht. Auf ihrer Fahrt durch die beeindruckende skandinavische Landschaft mussten sie ab Trondheim zu dritt weiterreisen, da ein Gruppenmitglied nicht mehr teilnehmen konnte. Bei Temperaturen von bis zu minus 17 Grad Celsius und eisigen Winden bewies der Trabant, dass er auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktioniert. Nach etwa zwei Wochen erreichten die Studenten schließlich ihr geplanter Ziel im hohen Norden.
Die Rückfahrt erfolgte über Schweden, und bei ihrer Ankunft in Dresden zeigte sich der Trabant nach der langen Reise noch fahrtüchtig. Trotz der Erlebnisse und Herausforderungen auf dieser abenteuerlichen Fahrt haben die Studenten derzeit keine neuen Reisepläne für ihren Oldtimer. Der Trabant soll nun eine wohlverdiente Pause haben.
Der Trabant 601, mit dem die Studenten unterwegs sind, wurde von VEB Sachsenring in Zwickau, Sachsen, produziert und ist das am häufigsten verbreitete Fahrzeug in der ehemaligen DDR. Insgesamt wurden mehr als 2,8 Millionen Exemplare des Modells gefertigt, das oft als Ostdeutschlands Antwort auf den VW Käfer bezeichnet wird. Technisch zeichnet sich der Trabant 601 durch einen wartungsarmen Zweitaktmotor und eine Karosserie aus Duroplast aus. Er ist in verschiedenen Varianten erhältlich und wird heute von seinen Besitzern als Sammlerstück geschätzt, wie Wikipedia berichtet.