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Am 26. Januar 2025 fand in Wankheim ein Gedenken an die Shoah anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz statt. Dr. Gundula Schäfer-Vogel, die Kulturbürgermeisterin von Tübingen, erläuterte, dass Auschwitz zur Chiffre für die Shoah und die Verbrechen des Nationalsozialismus geworden ist. Die Gedenkveranstaltung wurde von dem Verkehrslärm der nahe gelegenen Bundesstraße überschattet.
Werner Kemmler, Vorsitzender des Fördervereins für jüdische Kultur in Tübingen, erinnerte daran, dass in diesem Jahr die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal gefeiert werde. Er betonte, dass über 6 Millionen Juden von den Nationalsozialisten ermordet wurden und die Gedenktage eine wichtige Rolle für Innehalten und Reflexion über die Gesellschaft spielen, in der wir leben wollen. Das Gedenken thematisierte außerdem die Problematik der Bewertung von Menschen nach materiellem Wert, Religion, sexueller Orientierung oder Hautfarbe.
Erinnerungen und Warnungen
Rabbiner Mark Pavlovsky aus Esslingen sprach während der Veranstaltung auch den Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober 2023 an, bei dem rund 1.200 Israelis getötet und etwa 250 Menschen verschleppt wurden. Er betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Gedenktage zur Bekämpfung des Bösen in der Welt und zur Gestaltung einer besseren zukünftigen Gesellschaft.
Auschwitz gilt als Symbol für den Holocaust und die systematische Vernichtung von Milliarden Menschen während der NS-Zeit. Laut Informationen von Der Spiegel, wurden von 1940 bis 1945 mindestens 1,1 Millionen Menschen in Auschwitz ermordet. Am 27. Januar 1945 erreichte eine Einheit der Roten Armee das Lager, fand etwa 7.000 Überlebende sowie 600 Leichen und musste feststellen, dass die SS versuchte, die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen.
Vor der Befreiung wurden etwa 58.000 Gefangene auf Todesmärsche gezwungen, während viele andere ums Leben kamen, als die SS versuchte, die Beweise ihrer Massenmorde zu beseitigen. Berichten zufolge war die Ankunft in Auschwitz häufig mit sofortigen Selektionen verbunden, die entweder Zwangsarbeit oder den sicheren Tod in den Gaskammern zur Folge hatten.
Die systematische Vernichtung in Auschwitz, insbesondere ab 1942 in Birkenau, zeigt die brutale Abartigkeit des Plans der SS zur Vernichtung der europäischen Juden, während viele andere Opfergruppen, wie Sinti und Roma sowie Homosexuelle, ebenfalls betroffen waren. Überlebende berichten von unermesslichem Leid und den lang anhaltenden Folgen ihrer Erfahrungen im Lager.
Wie [der GEA](https://www.gea.de/neckar-alb/kreis-tuebingen_artikel,-gedenken-auf-dem-j%C3%BCdischen-friedhof-wankheim-auschwitz-ist-zur-chiffre-geworden-_arid,6993665.html) und [Der Spiegel](https://www.spiegel.de/geschichte/kz-auschwitz-80-jahrestag-der-befreiung-was-im-kz-auschwitz-geschah-a-e37da706-cf68-4138-9a30-260f07fbaec1) übereinstimmend berichten, ist die Erinnerung an Auschwitz und die Shoah nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern auch eine Mahnung, um die Werte des menschlichen Miteinanders zu wahren.