GießenHessenWiesbaden

Hasenpest in Hessen: Spaziergänger sollen Vorsicht walten lassen!

In Hessen wurden zwei Fälle von Tularämie, auch bekannt als Hasenpest, im Landkreis Gießen festgestellt. Das Landwirtschaftsministerium in Wiesbaden warnt Spaziergänger, den Kontakt zu wildlebenden Hasen, Kaninchen und Nagetieren zu meiden, um sich vor dieser übertragbaren Krankheit zu schützen. Tularämie ist eine Zoonose, das heißt, sie kann auf den Menschen übertragen werden. Daher wird empfohlen, keine Feldhasen anzufassen, insbesondere nicht hilfsbedürftig wirkende Tiere.

Die Krankheit wird durch Stäbchenbakterien verursacht und betrifft hauptsächlich Feldhasen, während auch Kaninchen und Nagetiere anfällig sind. In den letzten Monaten wurden Tularämiefälle in mehreren Bundesländern registriert, darunter Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland und Niedersachsen. In Hessen wurden seit 2023 insgesamt zehn Fälle dokumentiert, zwei davon im Landkreis Gießen. Es gibt derzeit keine Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit in der Wildhasenpopulation.

Symptome und Vorsichtsmaßnahmen

Erkrankte Hasen zeigen typischerweise Symptome wie starkes Abmagern, Schwanken beim Gehen und Teilnahmslosigkeit. Infizierte Tiere neigen dazu, weniger scheu gegenüber Menschen zu sein, was das Risiko eines Kontakts erhöht. Die Infektionsgefahr besteht insbesondere bei intensivem Kontakt mit erkrankten oder toten Tieren sowie deren Ausscheidungen. Menschen, die mit den betroffenen Tieren in Kontakt kommen, müssen mit grippeartigen Symptomen rechnen, die mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen beginnen. Eine Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika.

Jäger und Waldarbeiter in den betroffenen Regionen werden aufgefordert, bei der Begegnung mit Wildtieren Vorsicht walten zu lassen. Es wird empfohlen, beim Umgang mit erkrankten Tieren Einweghandschuhe und gegebenenfalls eine Maske zu tragen. Verdächtige Tiere sollten zur Untersuchung eingesendet werden. In Deutschland wurden insgesamt etwa 250 Tularämiefälle gemeldet, die über verschiedene hessische Kreise und die Stadt Wiesbaden verteilt sind.

Zusätzlich zur tierärztlichen Perspektive informiert die Webseite des Hessischen Landeslabors über die Bakteriologie der Tularämie und deren Nachweisverfahren. Forschungsansätze wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ermöglichen den Erregergenomnachweis innerhalb eines Tages, während auch biochemische Charakterisierungen zur Bestimmung von Subspezies dienen können. Proben zur Differenzierung können an das Friedrich-Loeffler-Institut weitergeleitet werden.

Es wird betont, dass kein Impfstoff gegen Tularämie für Tiere vorhanden ist und dass Insektenschutz sowie die Vermeidung von Kontakt zu Wildtieren die besten vorbeugenden Maßnahmen darstellen. Tularämiefälle in Hessen sind regional ungleich verteilt; seit 2012 wurden im Hessischen Landeslabor insgesamt 67 Tularämiefälle diagnostiziert, überwiegend bei Feldhasen.