Hessen

Letzter Abschnitt der A49 eröffnet: Schleichweg für 35.000 Autos täglich!

Am Freitag, dem 21. März 2025, wurde der letzte Abschnitt der Autobahn A49 in Mittel- und Osthessen eröffnet. Der neue 31 Kilometer lange Streckenabschnitt verbindet Schwalmstadt mit dem Ohmtal-Dreieck bei Homberg/Ohm und stellt nun den vollständigen Lückenschluss der A49 dar, welche insgesamt 87 Kilometer lang ist. Dieses Bauprojekt war jahrzehntelang umstritten und von zahlreichen Protesten, vor allem aufgrund von Baumängeln und Umweltschutzbedenken, begleitet.

Die A49 soll eine bessere Anbindung zwischen Kassel und der Region Gießen sowie eine Entlastung der umliegenden Straßen und Autobahnen ermöglichen. Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori bezeichnete den Lückenschluss als Gewinn für Mittelhessen. Laut Prognosen wird täglich mit bis zu 35.000 Fahrzeugen auf dem neuen Abschnitt gerechnet, von denen etwa 30% Schwerlastverkehr sind. Besonders bemerkenswert ist die Einsparung von 13 Kilometern im Vergleich zur Route über die Autobahnen A7 und A5.

Kontroversen und Proteste

Der Bau der A49 führte zur Rodung im Dannenröder Forst, was zwischen 2020 zu heftigen Protesten und Polizei-Einsätzen führte. Am Freitag fand in Stadtallendorf ein Festakt zur Verkehrsfreigabe mit rund 400 Gästen statt, während zeitgleich ein „Trauerzug“ von rund 100 Demonstrierenden organisiert wurde, die gegen den Autobahnausbau protestierten. Diese Aktionen wurden vom Netzwerk „Tatort A49 – Danni lebt!“ organisiert. Die Teilnehmer bezeichneten das Bauprojekt als ökologisches Verbrechen und verwiesen auf die Vernichtung von 85 Hektar Wald während des Baus.

Insgesamt wurden für den Bau 4,1 Millionen Kubikmeter Erde bewegt, 163.000 Kubikmeter Beton und 240.000 Tonnen Asphalt verbaut. Der Autobahnabschnitt hat ein kurviges und welliges Profil, umfasst sechs Talbrücken, vier Anschlussstellen sowie einen Parkplatz mit WC und eine Autobahnmeisterei. Der Gesamtaufwand für Bau- und Betriebskosten wird auf 1,45 Milliarden Euro geschätzt. Nach der Freigabe des Abschnitts kam es jedoch zu einer vorübergehenden Sperrung, als zwei Personen sich von einer Brücke abseilten.

Für die umwelttechnischen Aspekte des Projekts wurden auf 750 Hektar Teiche und Biotope angelegt, Gewässerläufe renaturiert und Flächen umgewidmet, um den aus der Rodung entstandenen Umweltschäden entgegenzuwirken.

Für weitere Details und Entwicklungen zu diesem Thema berichten [ADAC](https://www.adac.de/news/verkehr-lueckenschluss-a49/) und [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/a49-abschnitt-freigegeben-100.html) umfassend.