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In Westmecklenburg öffnen die ersten Briefwahllokale für die bevorstehende Bundestagswahl. Laut NDR können Wahlberechtigte ab dem Wochenende in Schwerin von Samstag bis zum 21. Februar in zwei Briefwahllokalen die notwendigen Wahlscheine abholen und diese direkt vor Ort ausfüllen. Die Briefwahllokale befinden sich im Perzina-Haus und in der Friesenstraße. Ab der kommenden Woche besteht ebenso die Möglichkeit zur Briefwahl in Parchim, Wismar und Ludwigslust.
Die jeweiligen Kommunen entscheiden eigenständig über die Einrichtung sowie die Dauer der Briefwahllokale. Für die traditionelle Briefwahl müssen alle Unterlagen rechtzeitig bei den Verwaltungen eingehen, wobei in Schwerin der Stichtag auf den 23. Februar bis 18 Uhr festgelegt wurde. Am Wahlsonntag können die Wahlberechtigten auch in ihrem regulären Wahllokal abstimmen. Für die Stimmabgabe in den regulären und Briefwahllokalen sind zudem die Wahlbenachrichtigung und ein Personalausweis erforderlich. In Wismar wird eine Zustellung von bis zu 5.000 Unterlagen zur Absicherung der Bundestagswahl erwartet.
Barrierefreiheit bei Wahlen
In einem anderen Kontext beschreibt Barbara Fickert ihre Erfahrungen mit der Briefwahl, wie in einem Artikel von Aktion Mensch berichtet. Fickert wählt seit einigen Jahren per Briefwahl, nachdem sie früher mit ihrem Partner in ein Wahllokal ging, um Unterstützung zu erhalten. Ihre Erfahrungen zur Europawahl verdeutlichen die Herausforderungen, die Menschen mit Behinderungen erleben: Ihr Partner durfte ihr nicht helfen, da dies angeblich das Wahlgeheimnis gefährdete.
Fickert verwendet eine große Wahlschablone, die ihr jedoch Unsicherheit bietet, ob sie korrekt wählt. Aus Angst, ein falsches Kreuz zu machen, erledigt sie die Abstimmung nun per Briefwahl, wobei ihr Partner an der vorgegebenen Stelle markiert. Beide, Fickert und Gersdorff, wünschen sich eine Barrierefreiheit in Wahllokalen und kritisieren die Unzulässigkeit von Assistenz in den Wahlkabinen. Diese Themen werfen Fragen zur Inklusion und zur politischen Teilhabe auf und unterstreichen die Notwendigkeit, Wahlen für alle zugänglicher zu gestalten.