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Neues Bargeldgesetz: Wer zu viel hat, muss jetzt zahlen!

Bargeld wird in Deutschland zunehmend zum Streitthema. Laut Informationen von Inside Digital haben Deutsche im Durchschnitt fast 100 Euro Bargeld im Portemonnaie. In den Banken hingegen nimmt die Beliebtheit von Bargeld ab. Die Deutsche Bank plant, in vielen ihrer Filialen kein Bargeld mehr auszugeben, und auch die Anzahl der Geldautomaten geht zurück.

Die neue deutsche Regierung möchte jedoch Bargeld erhalten sowie digitale Zahlungsmöglichkeiten und den digitalen Euro fördern. Interessanterweise setzt sich die Bundesbank teilweise für die Abschaffung von Bargeld ein. Im Rahmen dieser Entwicklungen führt die EU neue Bargeld-Regeln ein, die eine Obergrenze von 3.000 Euro für Barzahlungen vorsehen. Wer diesen Betrag überschreitet, muss persönliche Daten angeben. Der maximal zulässige Betrag für Barzahlungen pro Person beträgt 10.000 Euro.

Neue EU-Vorgaben zur Bekämpfung von Geldwäsche

Das Ziel der neuen Regeln, die ab 2027 in Kraft treten werden, ist die Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und die Umgehung von Sanktionen. Aktuell gibt es in Deutschland keine Bargeldobergrenze, allerdings muss bei Zahlungen über 10.000 Euro ein Identitätsnachweis erbracht werden.

Händler sind verpflichtet, Angaben zu großen Bargeldtransaktionen zu erfassen und aufzubewahren. Zudem erhalten die Finanzermittlungsstellen in Deutschland, die beim Zoll angesiedelt sind, erweiterte Befugnisse zur Analyse von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Transaktionen im Bereich von Luxusgütern und Krypto-Vermögenswerten müssen ab bestimmten Summen ebenfalls überprüft und verdächtige Aktivitäten gemeldet werden.

Ein weiterer zentraler Punkt betrifft Profifußballvereine und -agenten, die unter bestimmten Bedingungen ihre Transaktionen überwachen sollen. Um die neuen Regeln zu überwachen, wird in Frankfurt am Main eine neue Behörde, die Anti-Money Laundering Authority (AMLA), gegründet. Diese soll Mitte nächsten Jahres den Betrieb aufnehmen und die nationalen Aufsichtsbehörden koordinieren. Die neuen Vorschriften wurden bereits vom EU-Parlament genehmigt, müssen jedoch noch im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden, bevor sie in Kraft treten, wie Tagesschau berichtete.