Dortmund

Grüne setzen sich für Artenschutz-Gebühr auf Jagdmesse in Dortmund ein

Die Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund findet vom 28. Januar bis 2. Februar 2025 in den Westfalenhallen statt und gilt als Europas größte Jagdmesse. Diese Veranstaltung steht seit Jahren in der Kritik, insbesondere von der Dortmunder Ratsfraktion der Grünen, die nun eine Einführung einer Artenschutz-Gebühr von 10 Euro pro Besucher fordert. Die Einnahmen aus dieser Gebühr sollen in Projekte zum Schutz bedrohter Tierarten in Afrika, wie Elefanten, Nashörner und Leoparden, fließen.

Der aktuelle Eintrittspreis für die Messe beträgt 23 Euro. Tierschutzorganisationen wie ProWildlife haben zudem auf illegale Angebote auf der Messe hingewiesen. Die Grünen verweisen auf erfolgreiche Modelle wie den Artenschutz-Euro in Zoos, der auf freiwilliger Basis erhoben wird. Der Zoo Dortmund nutzt solche Einnahmen zur Unterstützung des Plumplori-Schutzes in Süd- und Südostasien. Mit über 80.000 Besuchern könnte die Messe jährlich mehr als 800.000 Euro für den Artenschutz generieren.

Kritik und politische Reaktionen

Die Grünen argumentieren, dass der zusätzliche Beitrag im Vergleich zu den durchschnittlichen Ausgaben von 720 Euro pro Besucher gering wäre. Zudem kritisieren sie das Angebot von Jagdreisen auf bedrohte Tierarten zwischen den Messeveranstaltern. Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) hatte eine Ethikkommission angekündigt, um die Angebote der Messe zu bewerten. Diese Ankündigung wurde von den Grünen kritisiert, da die Umsetzung bis zum Ende der aktuellen Wahlperiode nicht erfolgen könne.

Eine Sprecherin der Westfalenhalle erklärte, dass die Forderung nach der Gebühr bisher nicht direkt an sie herangetragen wurde und dass sie erst durch Online-Beiträge davon Kenntnis erhielten. Die Diskussion um die Messe verdeutlicht die Spannungen zwischen Jagdinteressen und dem Schutz bedrohter Arten. Die Initiative zur Einführung der Gebühr wird demnächst im Rat und seinen Gremien eingebracht, mit dem Ziel einer Umsetzung ab 2026, wie [Mengede Intakt](https://www.mengede-intakt.de/2025/01/23/gruene-fordern-artenschutz-gebuehr-fuer-jagdmesse-jagd-hund/) berichtete.

Bereits 2023 wurden illegale Angebote auf der Jagdmesse von der Organisation ProWildlife entdeckt, was die Debatte um den Artenschutz zusätzlich anheizte. Katrin Lögering, Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, betonte die Bedeutung der Artenschutz-Gebühr für den Erhalt bedrohter Tierarten. Die Grünen fordern die Messeveranstalterin auf, ihrer Verantwortung für den globalen Artenschutz gerecht zu werden, was auch die Diskussion über die langfristige Ausrichtung der Messe prägt, wie [Ruhr24](https://www.ruhr24.de/dortmund/westfalenhalle-gruene-dortmund-jagd-hund-24k-kritik-partei-messe-artenschutz-gebuehr-besucher-93541369.html) berichtete.