Rhein-Kreis Neuss

Proteststurm in Neuss: Beschäftigte kämpfen gegen Schließung des Thomy-Werks!

In Neuss haben gestern zahlreiche Mitarbeiter, der Betriebsrat sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gegen die geplante Schließung des Thomy-Werks protestiert. Die Protestaktion fand unter dem Motto „Missmanagement vernichtet Arbeitsplätze“ statt und umfasste unter anderem das Aufstellen einer „Wand der Solidarität“. An dem Protest nahm auch der NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann teil, der zusammen mit den Gewerkschaftsvertretern von einer Atmosphäre der Resignation berichtete.

Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat die Schließungspläne für das Werk, die mehr als 150 Mitarbeiter betreffen, in einer Presseerklärung bestätigt. In dieser erklärte das Unternehmen zudem die Einführung eines umfangreichen Sozialplans zur Unterstützung der betroffenen Mitarbeiter, jedoch ohne weitere Beschäftigungsmöglichkeiten in Neuss anzubieten.

Hintergründe der Schließung

Die Schließung des Thomy-Werks wird von Nestlé mit gestiegenen Kosten und einem Überangebot an Produktionskapazitäten am Standort Neuss begründet. Laut Bürgermeister Reiner Breuer wurden seit Jahren keine nennenswerten Investitionen in das Werk getätigt. Diese Situation hat zu einem großen Unmut bei den Beschäftigten und der Kommunalpolitik geführt. Der SPD-Vorsitzende Heinrich Thiel thematisierte, dass die Umsätze sowohl in Deutschland als auch weltweit gestiegen sind, und forderte, dass die Wirtschaftsförderung sowie die Häfen versuchen sollten, das Werk in Neuss zu halten.