Germersheim

Petition mit 1.686 Stimmen: Bürger wehren sich gegen Güterzugausbau!

Am 7. Mai 2025 wurde im Kreishaus Germersheim die Petition „Keine Güterzüge auf der Strecke Wörth–Germersheim / Kein Ausbau Wörth–Lauterbourg für Güterzüge“ an Landrat Martin Brandl übergeben. Die Überreichung der 1.686 gesammelten Unterschriften fand um 14 Uhr statt und war das Ergebnis einer breiten Mobilisierung aus der Bevölkerung.

Die Petition wurde im Juli 2024 auf der Plattform openPetition ins Leben gerufen und endete am 30. April 2025. Unter den gesammelten Unterschriften finden sich 1.145, die online abgegeben wurden, sowie 541 handschriftliche Unterschriften auf 70 Sammelbögen. Am 22. April 2025 wurde das erforderliche Quorum von 1.400 Unterschriften aus dem Landkreis Germersheim erreicht. Ulrike Newill aus Wörth initiierte die Petition, nachdem bekannt wurde, dass die Schweiz den Ausbau der Schienenstrecke Lauterbourg – Wörth für den Schwerlast-Transitverkehr fordert, wie Wochenblatt-Reporter berichtete.

Breite Unterstützung für die Petition

Die Unterstützung kam aus mehreren Orten, darunter Hagenbach, die Verbandsgemeinde Hagenbach, sowie Wörth, Neuburg und Jockgrim. Die hohe Beteiligung an der Unterschriftensammlung spiegelt die starke Betroffenheit der Bevölkerung entlang der Streckenführung wider. Besonders nach einer dreieinhalbwöchigen Umleitung des Güterverkehrs im August 2024 wurden viele Unterschriften gesammelt, teils durch die Verteilung von rund 5.000 Flyern an Anwohnern. Laut den Angaben gaben 78% der Unterstützenden an, selbst direkt von einem möglichen Ausbau betroffen zu sein, während 10% Betroffene im unmittelbaren Umfeld kennen, wie openPetition feststellte.

Die Petition wurde nicht nur an den Landrat übergeben, sondern auch digital an weitere politische Entscheidungsträger, darunter den Bundesverkehrsminister, die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin, ein Bundestagsabgeordneten, den Verkehrsausschuss des Bundestages, Vertreter der Deutschen Bahn sowie die Bürgermeister der betroffenen Kommunen. Im Februar 2025 wurde die Bürgerinitiative „Signal Rot!“ gegründet, die sich weiterhin für eine dauerhaft verträgliche Verkehrslösung ohne Güterzugausbau einsetzt. Die Initiative betont, dass ein Ausbau die Wohn- und Lebensqualität in angrenzenden Gemeinden beeinträchtigen und negative Folgen für die Natur- und Tierwelt haben würde.

Ein naturkundlicher Experte wird am 18. Mai 2025 um 14 Uhr bei einer Exkursion über die Auswirkungen auf Natur und Umwelt informieren.