Bernkastel-WittlichRheinland-Pfalz

Traditionsunternehmen in Not: Insolvenzverfahren für Meeth GmbH beantragt!

Die Helmut Meeth GmbH & Co. KG, ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Rheinland-Pfalz, hat Insolvenz angemeldet. Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wurde am Amtsgericht Wittlich gestellt. Das 1985 von Helmuth Meeth gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 90 Mitarbeiter und ist auf die Herstellung von Fenster und Haustüren aus PVC spezialisiert.

Ursächlich für die Insolvenz sind eine anhaltende Baukrise sowie hohe Kosten, die zu einem Rückgang der Bestellungen führten. Das Unternehmen verzeichnete erhebliche Umsatzeinbrüche und hatte zudem mit schweren IT-Problemen zu kämpfen, die die Betriebsabläufe beeinträchtigten. In einer Betriebsversammlung wurden die Mitarbeiter über die Insolvenz informiert. Die Löhne und Gehälter der Angestellten sind bis Ende März durch Insolvenzgeld gesichert, während der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiterläuft.

Situation und Ausblick

Insolvenzverwalter Alexander Jüchser äußerte sich positiv über die Situation und betonte die gut qualifizierte sowie motivierte Belegschaft. Gespräche mit Gläubigern, Banken und potenziellen Investoren sollen geführt werden, um eine tragfähige Zukunftslösung zu finden. Die Auftragslage wird als „erfreulich gut“ beschrieben, was die Chancen auf eine erfolgreiche Sanierung des Unternehmens erhöht.

Im Jahr 2024 musste ein Fensterhersteller aus Baden-Württemberg aufgrund von Hochwasser seine Produktion einstellen, was 150 Mitarbeiter betraf.

Ein weiteres Familienunternehmen, die Haba Sales GmbH & Co. KG, hat am 12. September 2023 beim Amtsgericht Coburg Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Unternehmen mit Sitz in Bad Rodach, Landkreis Coburg, hat die vorläufige Eigenverwaltung beantragt, um in der aktuellen wirtschaftlichen Lage zu alter Stärke zurückzufinden. Geschäftsführer Mario Wilhelm erklärte, dass dies die einzige Möglichkeit sei, das Unternehmen bei laufendem Geschäftsbetrieb neu aufzustellen und finanziell zu stabilisieren.

Im Fokus der Eigenverwaltung stehen die Segmente Haba und Haba Pro, die Spielwaren und Möbel herstellen. Anders als bei einer regulären Insolvenz gibt es bei der Eigenverwaltung keinen Insolvenzverwalter, sondern einen Sachwalter, der das Verfahren begleitet. In diesem Fall wird Tobias Sorg von der Kanzlei dmp solutions diese Rolle übernehmen. Die Geschäftsführung von Haba bleibt im Amt und der Geschäftsbetrieb wird wie gewohnt fortgesetzt.

Die Haba Familygroup hat zuvor angekündigt, dass die Marke Jako-o Anfang 2024 eingestellt wird. Die Unternehmensgruppe befindet sich in der größten Umstrukturierung ihrer über 85-jährigen Geschichte und hatte bereits eine Neubesetzung der Führungsriege sowie einen großangelegten Stellenabbau verkündet.

Mehr Informationen zu den Insolvenzverfahren der Unternehmen finden Sie bei Merkur und Stuttgarter Zeitung.