
Am 24. April 2025 wird die 100-Tage-Frist im Journalismus als wichtige Regel bei der Bewertung von neuen politischen Amtsinhabern oder Regierungen thematisiert. Diese Zeitspanne wird genutzt, um neuen Entscheidungsträgern eine Einarbeitungsphase zu gewähren. Nach Ablauf dieser 100 Tage zieht die Medien- und Oppositionslandschaft traditionell ein erstes Resümee über die Regierungsleistung.
Diese Regel hat ihren Ursprung im Handeln des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Er bat während der Weltwirtschaftskrise um eine Schonfrist von 100 Tagen und erließ in diesem Zeitraum 15 bedeutende Gesetze, die Teil seines Reformprogramms, des New Deal, zur wirtschaftlichen Wende waren, wie MDR berichtete.
Die 100-Tage-Regel im historischen Kontext
Roosevelt’s erste 100 Tage seit seinem Amtsantritt am 4. März 1933 sind zu einem Maßstab für alle nachfolgenden Präsidenten geworden. Die von ihm durchgeführten Maßnahmen umfassten unter anderem die Erklärung eines nationalen „Bank Holidays“ zur Verhinderung von Bankübergriffen sowie die Unterzeichnung des Emergency Banking Act, um solvente Banken wieder zu öffnen. In einer seiner ersten „fireside chats“ am 12. März 1933 gab er den Bürgern die Sicherheit zurück, dass ihre Einlagen in den wiedereröffneten Banken sicher seien, was zu einer Rückkehr von fast einer Milliarde Dollar in die Banken führte, erinnerte History First.
Roosevelts Maßnahmen zielten darauf ab, die Arbeitslosigkeit zu senken, die ländliche Bevölkerung zu unterstützen und finanzielle Reformen einzuführen. Ein Jahr nach seinem Amtsantritt zeigte die Wirtschaftslage erste Zeichen der Besserung, und die Arbeitslosenquote begann zu sinken. Seine Präsidentschaft hat einen nachhaltigen Einfluss auf die Erwartungen an zukünftige Amtsinhaber hinterlassen, indem sie die Rolle der Bundesregierung in wirtschaftlichen Krisen neu definierte.