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Zukunft gestalten: Erzieherausbildung im Landkreis Haßberge boomt!

Die Bedeutung der Erzieherausbildung wird zunehmend erkannt, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung der Gesellschaft von morgen. Domkapitular Clemens Bieber hat die zentrale Rolle von Erziehern in der sozialen Infrastruktur betont und darauf hingewiesen, dass diese Fachkräfte einen direkten Einfluss auf Kinder und somit auf die gesellschaftliche Struktur haben.

Um dem Bedarf an qualifizierten Erziehern im Landkreis Haßberge gerecht zu werden, wurde in Haßfurt eine Fachakademie gegründet. Die Anzahl der Studierenden schwankte in der Vergangenheit zwischen 100 und 200 und hat sich mittlerweile auf etwa 160 bis 180 eingependelt. Aktuell sind sieben Klassen in die vierjährige Ausbildung integriert, die sich auf kreative Praxis, digitale Bildung sowie den Umgang mit sozialen Medien konzentriert.

Die zukünftigen Herausforderungen der Erzieherausbildung

Vor fünf Jahren wurde zudem die Fachschule für Grundschulkindbetreuung als Modellprojekt eingeführt. Ab 2026 wird Eltern ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für ihre Kinder zustehen. Damit steigen die Anforderungen an gut ausgebildete Erzieher, insbesondere im Hinblick auf die Integration von Kindern unterschiedlicher Kulturen im Landkreis.

Parallel dazu wird seit 2012 die praxisintegrierte Erzieherausbildung (PiA) angeboten. Diese Ausbildung, die ursprünglich in Baden-Württemberg gestartet wurde, ist mittlerweile in fast allen Bundesländern verfügbar. Die PiA-Ausbildung soll dem Fachkräftemangel in Krippen, Kitas und Horten entgegenwirken und den Beruf attraktiver gestalten.

Die Ausbildung umfasst drei Jahre, in denen die Auszubildenden mindestens 20 Wochenstunden in einer sozialpädagogischen Einrichtung arbeiten. Sie erhalten dafür eine Vergütung und haben Anspruch auf bezahlten Urlaub während der Schulferien. Der theoretische Unterricht beläuft sich auf etwa 20 Stunden pro Woche.Wie erzieherin-ausbildung.de beschreibt, erhält man nach drei Jahren eine Abschlussprüfung, die schriftliche und gegebenenfalls mündliche Prüfungen sowie ein Kolloquium umfasst.

Die Lerninhalte entsprechen weitgehend der klassischen Erzieherausbildung. Für den Zugang zur PiA-Ausbildung sind ein mittlerer Schulabschluss, eine einschlägige Erstausbildung oder eine Hochschulzugangsberechtigung sowie ein Praktikum erforderlich. Im ersten Jahr verdienen die Praktikanten etwa 1140 Euro brutto, im zweiten Jahr etwa 1202 Euro und im dritten Jahr etwa 1303 Euro brutto, basierend auf dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst.