Politik

Ärzte-Revolution: Union und SPD wollen Facharzt-Besuche erschweren!

Knallhartes Vorhaben: Wer direkt zum Facharzt will, zahlt drauf! So lauten die neuen Pläne der Groko, die Union und SPD jetzt vorgestellt haben.

Millionen von Patienten könnten betroffen sein, denn die große Koalition möchte die Arzt-Wahl radikal ändern. Nach einem brisanten Entwurf sollen Hausärzte die erste Anlaufstelle sein, wie Bild berichtete. Wer sich dann trotzdem direkt in die Facharztpraxis wagen will, soll laut Bundesärztekammer zur Kasse gebeten werden! Doch während die Patienten auf die Barrikaden gehen könnten, stehen die Mediziner hinter der Idee.

Ein „Verbindliches Primärarztsystem“

Unter dem Namen „verbindliches Primärarztsystem“ möchte die Groko die Arztwahl reformieren. Dieses System wird unterstützt von der Bundesärztekammer, die darin eine Chance sieht, die medizinischen Ressourcen deutlich effizienter zu nutzen. Der Präsident der Ärztekammer, Klaus Reinhardt, erklärte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass dies nicht nur den Ärztemangel mindern, sondern auch die Kosten um satte zwei Milliarden Euro senken könne.

Ein solcher Plan beinhaltet jedoch klare Spielregeln: So soll der Hausarzt als Türsteher für Facharztbesuche fungieren. Lediglich für Augenheilkunde und Gynäkologie sollen Ausnahmen bestehen, ebenso wie für Patienten mit chronischen Erkrankungen.

Patientensteuerung oder Freiheitseinschränkung?

Reinhardt ließ keinen Zweifel daran, dass Patienten ihre Ärzte weiterhin wählen oder wechseln dürfen, jedoch sollen sie nicht mehr willkürlich jede Versorgungsebene ansteuern können. Dies könnte insbesondere bei jenen für Unzufriedenheit sorgen, die sich ihrer Behandler-Selbstwahl beraubt sehen. Wer meint, außerhalb dieses Systems behandelt werden zu müssen, der sollte auch selbst in die Tasche greifen. Die Bundesärztekammer spricht sogar von einer Selbstbeteiligung, die Versicherte direkt mit ihren Kassen abrechnen müssen. Alternativ sind auch gestaffelte Kassentarife im Gespräch.

Diese ordnungspolitischen Maßnahmen zielen darauf ab, die Effizienz und Geschwindigkeit der Gesundheitsversorgung zu erhöhen. Wie Bild berichtete, sollen die Patienten, die sich nicht an die zugewiesenen Wege halten, mit den zusätzlichen Kosten konfrontiert werden.

Die Aufmerksamkeit auf Essentielles, zielgerichtete Versorgung und klare Kosteneinsparungen – so will die Groko dem Gesundheitswesen neuen Schwung verleihen. Ob dies gelingt, wird sich zeigen, wenn die Pläne umgesetzt werden. Eins steht fest: Das Gesundheitssystem steht vor einem gewaltigen Umbruch.