Igel in Gefahr: So schützen wir die stacheligen Freunde in der Pfalz!
Alarmstufe Rot für den Igel! Der westeuropäische Igel steht seit kurzem auf der internationalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion als „potenziell gefährdet“. In einem aufschlussreichen Interview erklärt Zoologin Katharina Schneeberg vom Pfalzmuseum für Naturkunde, welche Gefahren dem kleinen Stachelritter drohen und wie jeder Einzelne helfen kann. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Meldungen über Igel-Sichtungen in Bad Dürkheim und der Pfalz sind in den letzten Jahren dramatisch gesunken – von 100 Meldungen im Jahr 2020 auf nur 50 in diesem Jahr. Ein alarmierender Rückgang, der auf eine abnehmende Population hindeutet!
Was bedroht den Igel? Die Gefahren für den Igel sind vielfältig und besorgniserregend. Vor allem der dichte Straßenverkehr setzt ihm zu, denn der Igel ist ein langsames Tier. Zudem sind Mähroboter und Rasentrimmer in privaten Gärten eine ernsthafte Bedrohung. Auch die modernen Metallzäune, die viele Gärten umgeben, stellen ein unüberwindbares Hindernis dar. Igel verfangen sich in Maschendrahtzäunen und fallen in Pools oder Gartenteiche, aus denen sie oft nicht mehr herauskommen. Besonders gefährlich ist das in vielen Gärten verwendete Schneckenkorn – ein vergiftetes Festmahl für den Igel, das tödlich enden kann.
Wie kann man helfen?
Doch es gibt Hoffnung! Jeder kann seinen Garten igelfreundlich gestalten. Frau Schneeberg empfiehlt, aufgeräumte Gärten zu vermeiden und stattdessen verwilderte Bereiche mit Totholz und Laubhaufen zu schaffen. Ein einfaches Loch im Zaun ermöglicht dem Igel den Zugang. Wer einen Igel findet, sollte sich an die ehrenamtlichen Igelfreunde im Rhein-Pfalz-Kreis wenden, die wertvolle Tipps geben können. Und das Füttern von Igeln mit speziellem Igelfutter oder Mehlkäfern ist erlaubt – aber bitte keine Milch! Igel sind laktoseintolerant und können daran sterben.
Die Kommunen sind ebenfalls gefordert! Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter, wie es kürzlich in Köln eingeführt wurde, könnte helfen, die Igelpopulation zu schützen. Auch die Abdeckung von Kellerschächten wäre eine sinnvolle Maßnahme, um die kleinen Stachelritter vor tödlichen Fallen zu bewahren. Die Zeit drängt, und jeder Schritt zählt, um den Igel in unserer Region zu retten!