Lichträte gegen Lichtverschmutzung: Schüler gewinnen Umweltpreis!
Ein bahnbrechendes Projekt zur Bekämpfung der Lichtverschmutzung nimmt Gestalt an! Die Schülerinnen Mirela Hincu, Rebecca Linke und Hajra Scharifi haben mit ihren beeindruckenden Messungen zur Helligkeit des Himmels und der Auswirkungen von künstlichem Licht auf die Natur beim Bundesumweltwettbewerb den ersten Platz erobert. Diese Auszeichnung verpflichtet sie, das Thema weiter in die Öffentlichkeit zu tragen. Ihre Lehrerinnen, Katrin Bauer und Heike Elschner, haben nun die Initiative ergriffen, einen Lichtrat in Aschaffenburg zu gründen.
„Wir sind auf großes Interesse in der Stadtverwaltung gestoßen!“, freut sich Bauer. Bei der Gründungsversammlung haben sich bereits mehrere Amtsleiter angekündigt. Die Stadt hat die Problematik der Lichtverschmutzung bereits erkannt und Maßnahmen ergriffen: Straßenlaternen wurden nachts gedimmt, und in natursensiblen Gebieten wird auf eine geringere Lichttemperatur geachtet. Ein Lichtplanungsbüro wurde sogar für das Mainufer engagiert, um den Spagat zwischen Sicherheit für Fußgänger und dem Schutz von Insekten und Fledermäusen zu meistern.
Ein Lichtrat für mehr Umweltschutz
Der neu gegründete Lichtrat hat sich zum Ziel gesetzt, konkrete Lösungen gegen die Lichtverschmutzung zu finden. „Wir wollen definieren, wo Handlungsbedarf besteht“, erklärt Bauer. Besonders bei Neubaugebieten soll von Anfang an auf die Lichtverhältnisse geachtet werden. Auch Aufklärung ist ein zentrales Anliegen: „Es gibt viele DIN-Normen, aber diese sind nicht gleichbedeutend mit Gesetzen.“ Die Schülerinnen werden ihre Erkenntnisse erneut präsentieren und darauf hinweisen, dass Lichtverschmutzung nicht nur die Sicht auf die Sterne beeinträchtigt, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und das Leben vieler Tiere hat.
Zur ersten Versammlung am Mittwoch, dem 20. November, um 16.30 Uhr in der Volkshochschule, Luitpoldstraße 2, Raum 304, sind neben der Verwaltung auch Kommunalpolitiker und Umweltverbände eingeladen. Jeder, der sich für das Thema interessiert, kann mitwirken. Die genauen Strukturen des Lichtrates sind noch offen, und Bauer ist optimistisch: „Wir sind da überhaupt nicht festgelegt!“