Lernen aus der Geschichte: Salzgitterer Azubis auf Spurensuche in Europa
Die Nachwuchskräfte der Stadt Salzgitter haben eine eindrucksvolle Studienfahrt unternommen, die sie tief in die deutsche Geschichte eintauchen ließ. Organisiert in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, führte die Reise die Auszubildenden in die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oberelsass, wo sie nicht nur die Kriegsgräberstätte besuchten, sondern auch die bewegenden Geschichten der gefallenen Soldaten erfuhren. Besonders berührend war das Grab von August Waigel, der im Alter von nur 19 Jahren fiel. Sein Verlust traf seinen Bruder Theodor, der als einer der Väter des Euros gilt und sich für die europäische Einigung einsetzte.
Am zweiten Tag stand Verdun auf dem Programm, ein Ort, der für die blutigsten Kämpfe des Ersten Weltkriegs bekannt ist. Hier starben rund 700.000 Menschen in einem erbitterten Kampf um wenige Meter Land. Die Auszubildenden besuchten das Fort Douaumont und das Gebeinhaus, wo die Überreste von 130.000 nicht identifizierten Toten ruhen. Jan Wahnschaffe, ein Verwaltungsfachangestellter in Ausbildung, war von den Schrecken des Krieges und der Bedeutung der deutsch-französischen Versöhnung tief beeindruckt. „Die ganze Grausamkeit des Krieges und die Bedeutung der deutsch-französischen Aussöhnung sind mir jetzt bewusst geworden“, sagte er nach dem Besuch.
Einblicke in die Geschichte
Die Reise führte die Gruppe auch zum ehemaligen Konzentrationslager Natzweiler-Struthof, das heute als Gedenkstätte dient. Am letzten Tag besuchten die Nachwuchskräfte das Europaparlament in Straßburg und erlebten, wie Konflikte in der Europäischen Union heute friedlich gelöst werden. Die Rückmeldungen von Matthias Weber, Ausbildungsleiter der Stadt Salzgitter, zeigen, dass die Studienfahrt nicht nur das historische Bewusstsein der Teilnehmer schärfte, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärkte. Die positiven Erfahrungen haben bereits Überlegungen angestoßen, diese wertvolle Reise künftig zu wiederholen.