
Die Chiemsee-Region erhält eine bedeutende Förderung in Höhe von 459.000 Euro für ein Projekt zur Errichtung einer Informationshütte in der Hirschauer Bucht. Diese Finanzierung resultiert aus den Fraktionsinitiativen von Freien Wählern und CSU im Bayerischen Landtag. Das Projekt zielt darauf ab, die Fischerei und den Naturschutz in der Region zu stärken.
Die Initiative zur Entwicklung des Projekts wurde von Dr. Martin Brunnhuber, einem Abgeordneten aus Traunstein, und Bürgermeister Gerhard Wirnshofer aus Grabenstätt angestoßen. Die Gemeinde Grabenstätt wird die Gesamtkonzeption des Projekts übernehmen und plant, verschiedene Interessengruppen in die Erstellung des Konzepts einzubeziehen. Der Bau der Informationshütte wird in der Nähe des Chiemsee-Rundwegs, direkt neben einer bestehenden Fischerhütte, stattfinden.
Ziele und Inhalte des Projekts
Ziel des Projekts ist es, Umweltbildung zu fördern und die historische sowie aktuelle Bedeutung der Fischerei in Bayern darzustellen. Die Themen Fischerei, Auenwälder und die Verlandung der Hirschauer Bucht sollen aufbereitet und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die lange Tradition der Fischerei in der Region wird in der Hütte besonders hervorgehoben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die naturschutzfachliche Bedeutung des Gebiets, das auch als „Natura 2000“-Gebiet klassifiziert ist. Dies wird durch die Schaffung von innovativen Vermittlungsmöglichkeiten durchgeführt, die über die klassischen Informationstafeln hinausgehen.
Der Chiemsee, als größter Voralpensee Oberbayerns, spielt eine zentrale Rolle im Projekt. Er hat eine Tiefe von über 70 Metern und ist von jungmoränischen Landschaften umgeben. Die Verlandungszonen des Sees gehen im Süden in die Chiemseemoore über, was eine einzigartige Biodiversität begünstigt. Laut Informationen der Regierung von Oberbayern, sind 8.141 ha am Chiemsee gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie europarechtlich geschützt.
Zu den Zielen des FFH-Gebietes gehört der Erhalt der Chiemsee-Abschnitte mit Verlandungsbereichen, Niedermooren und Wäldern. Insbesondere sollen störungsarme Verhältnisse und beruhigte Gewässerzonen erhalten werden. Die Regierung von Oberbayern und das AELF sind für die Erhebungen und den Erhaltungszustand der Lebensräume im Offenland zuständig.